Kinder und Gemüse: Wie gelingt der Gemüse-Genuss auch im Herbst und Winter?

Nicht alle Kinder mögen Gemüse gleich gern. Versuche von Eltern, ihren Kindern Gemüse schmackhaft zu machen, bleiben immer wieder ohne Erfolg. Kennst du das? Oder hast du einen Trick, der richtig gut funktioniert?

Wir haben uns schlau gemacht und verschiedene Tipps zusammengestellt, die sich im Alltag umsetzen lassen. Am Ende des Beitrags findest du zusätzlich eine Liste mit Gemüse-Ideen respektive Gerichten, die Kinder besonders gern essen.

Gut zu wissen

Ist «gesund» ein Argument? Nicht für Kinder, denn meist ist ihnen das ziemlich schnuppe. Darum ist es wichtig, Kindern Gemüse nicht als etwas Gesundes anzubieten, sondern auf andere Art und Weise Lust zu machen – dazu unten mehr. Ebenfalls wenig hilfreich ist es, wenn du Kinder zwingst Gemüse zu essen. Ein sozusagen obligatorisches Probieren darf sein, aber weitergehen sollte man nicht (d.h. kein Zwang beim Probieren). Beim Probieren ist es zudem völlig in Ordnung, wenn die Probier-Portionen klein sind. Kinder benötigen oft mehrere Versuche, um sich an einen neuen Geschmack zu gewöhnen. Zudem ist es auch normal, dass Kinder nicht alle Gemüsesorten mögen. Sie ändern ihre Vorlieben immer wieder.

Kinder brauchen Eltern, Betreuungspersonen usw., die ihnen als Vorbilder dienen. Wenn ihre Vorbilder Gemüse ausprobieren, essen und geniessen, dann werden es die Kinder mit grösserer Wahrscheinlichkeit ebenfalls tun. Gehe also mit gutem Beispiel voran und zeige, dass Gemüse ganz selbstverständlich zu jeder Mahlzeit dazugehört und etwas Feines ist.

 

Warum mögen Kinder Sommergemüse lieber?

Peperoni vs. Wirz – wer wird aus Kindersicht wohl punkten? Grundsätzlich ist es so, dass Kinder die Sommergemüsesorten meist besser kennen und öfters essen. Darum sind diese auch oft beliebter. Wintergemüse hingegen wird von Eltern tendenziell weniger angeboten und somit von Kindern weniger häufig gegessen und schlussendlich weniger gemocht.

Wie gelingt es nun, Kindern Gemüse schmackhaft zu machen?

 

Tipps und Tricks

  • Auf Entdeckungsreise: Beziehe das Kind resp. die Kinder mit ein. Dies beginnt schon beim Einkauf. Wie wäre es mit einem Spiel beim Einkaufen? Wie viele Farben gibt’s in der Gemüseabteilung zu entdecken? Welche Formen haben die verschiedenen Gemüse? Wie unterscheiden sie sich voneinander?
  • Gemeinsam ans Werk: Lass das Kind / die Kinder helfen. Sei es beim Rüsten, Schneiden, Ernten, Kochen oder Anrichten von Gemüse. Sind die Kinder genügend alt, können auch Themen, wie Saisonalität oder Regionalität besprochen werden.
  • Mit vollen Händen: Kinder lieben Fingerfood. Viele Gemüsesorten können roh gegessen werden. Zum Beispiel auch knackiger Blumenkohl oder Randen. Rohe Randen färben zudem die Zunge der Kinder blau. Dies finden sie besonders toll und das fördert die Freude am Essen zusätzlich.
  • Das Auge isst mit – auch bei Kindern. Richte das Gemüse ansprechend an. Mache Gemüse-Gesichter mit Augen, Ohren usw. aus verschiedenem Gemüse und sage dann laut, was du/ ihr nacheinander esst (z.B. «Ich esse jetzt die Augen und nun die Ohren …»). Rohes Gemüse kann beispielsweise in schönen Gläsli oder in sauberen Sandkastenförmli angerichtet werden. Gemüse-Spiessli sehen auch toll aus. Schnitzanleitungen und weitere kreative Ideen, um Gemüse attraktiver zu machen, findest du hier.
  • Kleine Starköche sind stolz: Positive Erlebnisse, wie zum Beispiel gemeinsam kochen oder für jemanden (Götti, Grosi etc.) kochen, fördert das Probieren.
  • Eigene Entscheidungen: Gib den Kindern eine Wahl, welches Gemüse sie essen wollen. Lass sie zum Beispiel aus zwei bis drei Sorten auswählen.
  • Neugier wecken: Verstärke das gezeigte Verhalten (Gemüseessen) durch Lob. Oder tätige Aussagen wie «das knackt im Mund» oder «du verpasst etwas», um das Kind neugierig zu machen.
  • Gemüseraten: Mit älteren Kindern können neue Sorten auf spielerische Weise ausprobiert werden. Verbindet eure Augen und versucht anhand des Geschmacks herauszufinden, welches Gemüse ihr esst.
  • Gewusst wie resp. was: Informiere dich selbst über die zahlreichen Gemüsesorten. Was hast du selbst noch nie ausprobiert? Gibt es Sorten, die du zusammen mit Kindern entdecken kannst?

 

Beliebte Gemüse-Gerichte bei Kindern

  • Viele Kinder mögen sehr gerne Suppen. Auf diese Weise lässt sich das Gemüse optimal servieren. Das Hinzufügen einer Kartoffel beim Kochen einer Lauch- oder Selleriesuppe führt dazu, dass das Gemüse nicht mehr so intensiv schmeckt und von den Kindern lieber gemocht wird.
  • Raffle ein paar Rüebli fein und vermische sie mit Quark. Würze das Gemisch etwas und fertig ist ein toller Brotaufstrich.
  • Gemüsestrudel
  • Randen, Rüebli oder Sellerie sind als Salate beliebt. Beim Sellerie und bei den Randen kannst du noch ein Apfel dazuraffeln. Rüebli und Randen lassen sich auch prima kombinieren. Das nimmt dem Randen den erdigen Geschmack und schmeckt köstlich.
  • Ofengemüse mit Randenwürfeli, Rüebli, Kürbis, Kartoffeln
  • Statt Wienerli im Teig: Gemüse im Teig
  • Gemüsewähe
  • Gemüsetätschli mit Kartoffeln und Lauch oder Kürbis

Viel Freude und Erfolg beim Ausprobieren!

Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit Monique Mura Knüsel, dipl. Ernährungsberaterin HF SVDE im Kanton Zug, erstellt.

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